Leonardo da Vinci: Ein Genie und seine Spuren in Italien

"Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci kann in Mailand bestaunt werden.
"Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci kann in Mailand bestaunt werden.

Leonardo da Vinci, geboren 1452 in Vinci, Italien, war ein Universalgenie der Renaissance. Seine Werke und Erfindungen prägen bis heute die Kunst- und Wissenschaftswelt. Für Reisende bietet Italien zahlreiche Orte, an denen man Leonardos Meisterwerke und sein Erbe hautnah erleben kann.

Mailand: Zentrum von Leonardos Schaffen

Während seiner Zeit in Mailand schuf Leonardo einige seiner bedeutendsten Werke.

  • Das Letzte Abendmahl: Dieses weltberühmte Wandgemälde befindet sich im Refektorium des Klosters Santa Maria delle Grazie. Es zeigt den Moment, in dem Jesus verkündet, dass einer seiner Jünger ihn verraten wird. Aufgrund seiner Bedeutung und Fragilität ist der Zugang limitiert; daher empfiehlt es sich, Tickets im Voraus zu reservieren.

    Codex Atlanticus: Eine umfangreiche Sammlung von Leonardos Zeichnungen und Notizen, die im Museo della Scienza e della Tecnologia „Leonardo da Vinci“ ausgestellt sind. Diese Sammlung bietet Einblicke in seine Gedankenwelt und seine vielfältigen Interessen, von Anatomie bis hin zu Flugmaschinen.

    Vigna di Leonardo: Weniger bekannt, aber ebenso faszinierend ist der Weinberg, den Leonardo vom Herzog Ludovico Sforza als Dank für seine Arbeiten erhielt. Der restaurierte Weinberg liegt nahe der Santa Maria delle Grazie und kann besichtigt werden.

Das Selbstbildnis Leonardo da Vincis.
Das Selbstbildnis Leonardo da Vincis.

Florenz: Leonardos Wurzeln und frühe Werke

In Florenz begann Leonardos künstlerische Laufbahn.

  • Uffizien: Hier befindet sich das unvollendete Werk „Anbetung der Könige“. Obwohl es nie vollendet wurde, zeigt es Leonardos meisterhafte Komposition und seinen innovativen Ansatz in der Darstellung religiöser Szenen.

    Palazzo Vecchio: In diesem historischen Gebäude arbeitete Leonardo an der „Schlacht von Anghiari“, einem Wandgemälde, das jedoch verloren ging. Heute können Besucher den Saal besichtigen und mehr über die Geschichte dieses Projekts erfahren.

  • Museo Leonardo da Vinci: Dieses interaktive Museum bietet Nachbildungen von Leonardos Maschinen und Erfindungen, basierend auf seinen Zeichnungen. Es ist ein Ort, an dem Besucher die Genialität Leonardos hautnah erleben können.

Venedig: Leonardos Zeichnungen

In der Gallerie dell’Accademia in Venedig sind einige von Leonardos bedeutendsten Zeichnungen ausgestellt.

  • Der Vitruvianische Mensch: Diese berühmte Zeichnung zeigt die Proportionen des menschlichen Körpers und symbolisiert die Verbindung von Kunst und Wissenschaft. Sie ist ein Paradebeispiel für Leonardos Streben nach Wissen und Verständnis der menschlichen Anatomie.

    Die Gallerie dell’Accademia di Venezia.
    Die Gallerie dell’Accademia di Venezia.

Rom: Leonardos späte Jahre

In Rom verbrachte Leonardo seine letzten Jahre in Italien, bevor er nach Frankreich zog.

  • Vatikanische Museen: Obwohl viele von Leonardos Werken Rom nicht erreichten, beherbergen die Museen einige seiner Zeichnungen und Manuskripte. Ein Besuch bietet einen umfassenden Einblick in sein spätes Schaffen und seine wissenschaftlichen Studien.

Vinci: Die Geburtsstadt des Meisters

In Leonardos Heimatstadt Vinci können Besucher seinen Ursprüngen nachspüren.

  • Museo Leonardiano: Dieses Museum widmet sich Leonardos Leben und Werk, mit Modellen seiner Erfindungen und interaktiven Ausstellungen. Es bietet einen tiefen Einblick in seine frühen Jahre und seine Entwicklung als Künstler und Wissenschaftler.

Anekdoten aus Leonardos Leben

Leonardo war nicht nur ein brillanter Künstler und Wissenschaftler, sondern auch eine faszinierende Persönlichkeit mit vielen Facetten.

  • Der unvollendete Perfektionist: Leonardo war bekannt dafür, Projekte nicht zu vollenden. Seine unstillbare Neugier führte ihn oft von einem Thema zum nächsten, was dazu führte, dass viele seiner Werke unvollendet blieben.

  • Der mechanische Löwe: Im Jahr 1515 konstruierte Leonardo für König Franz I. von Frankreich einen mechanischen Löwen, der selbstständig laufen und seine Brust öffnen konnte, um Lilien zu präsentieren. Dieses Kunststück mechanischer Ingenieurskunst sollte die Allianz zwischen Frankreich und Italien symbolisieren.

  • Die geheime Weingabe: Als Anerkennung für sein Werk „Das letzte Abendmahl“ schenkte ihm Ludovico Sforza einen Weinberg in der Nähe der Kirche Santa Maria delle Grazie. Dieser Weinberg wurde kürzlich restauriert und steht heute als Hommage an Leonardos Leidenschaft für den Weinbau.

  • Der linkshändige Visionär: Leonardo war Linkshänder und nutzte eine spezielle Schreibtechnik, die sogenannte „Spiegelschrift“, bei der er von rechts nach links schrieb. Einige Historiker vermuten, dass er dies tat, um seine Notizen vor neugierigen Blicken zu schützen.

  • Der tierliebe Vegetarier: Leonardo zeigte eine tiefe Empathie gegenüber Tieren. Es wird berichtet, dass er auf Märkten Vögel kaufte, nur um sie freizulassen. Seine Mitgefühl erstreckte sich auch auf seine Ernährung: Er lebte überwiegend vegetarisch, was in jener Zeit eine Seltenheit war.

  • Der musikalische Virtuose: Neben seinen zahlreichen Talenten war Leonardo auch ein begabter Musiker. Er spielte mehrere Instrumente, darunter die Laute, und war bekannt für seine improvisierten Musikstücke. Musik war für ihn eine weitere Ausdrucksform seiner kreativen Energie und half ihm, seine Gedanken zu ordnen.

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